Raiffeisen Konjunkturcheck

Raiffeisen: Schweizerische Nationalbank

Die Schweizerische Nationalbank hat mit einem Paukenschlag ihren Leitzins von -0.75% auf -0.25% angehoben und damit den Zinsabstand zur EZB sogar umgekehrt – allerdings wohl nur vorübergehend.

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Konjunkturcheck Juli 2022 –  Raiffeisen


Denn die EZB hat zwar noch nicht losgelegt, plant aber bis zur nächsten SNB-Sitzung im September zwei Erhöhungen um insgesamt 75 Basis- punkte. Auch die amerikanische Fed will angesichts des noch unverändert hohen Inflationsdrucks die Zinsen weiter schnell anheben. Spätestens im ersten Halbjahr 2023 sehen wir in unserem Basisszenario aber zumindest eine stärkere Konjunkturabschwächung, womit die Engpässe und schliesslich der Preisdruck spürbar nachlassen dürften. Die Abwärtsrisiken sind speziell in Europa aufgrund des Energiepreisschocks erhöht, womit sich das Fenster für eine weitergehende Normalisierung der Geldpolitik schneller als weithin erwartet wieder schliessen könnte.

Die Zinswende beim Leitzins und somit bei den kurzfristigen Geldmarktzinsen wurde von der SNB also im Juni begonnen. Die Zinswende bei den längerfristigen Kapitalmarktzinsen ist hingegen bereits seit einiger Zeit im vollen Gange.

Der steigende weltweite Preisdruck sowie vor allem die Kehrtwende der US-Notenbank hin zu einer sehr viel energi- scheren geldpolitischen Straffung hat seit Ende letzten Jahres unmittelbar auch die Schweizer Zinsen am langen Ende mit nach oben gezogen. Die Renditen für 10-jährige Eidgenossen sind dabei erst einmal ähnlich stark angestiegen wie für US-Staatsanleihen. Die CHF-Swap-Sätze, welche die Referenzgrösse für die Refinanzierungskosten langfristiger Festhypotheken am Schweizer Finanzmarkt sind, haben sich sogar stärker als die US-Pendants erhöht. Damit ist in der Schweiz schon einiges an höheren Zinserwartungen eingepreist.

In den letzten Jahren wurden an den Zinsmärkten auch regelmässig frühere und stärkere Zinsanpassungen der SNB als von der EZB erwartet. Und der überraschende und grosse SNB-Zinsschritt vom Juni scheint dies auf den ersten Blick zu bestätigen. Allerdings hat bei den Leitzinserwartungen zuletzt ein Umdenken stattgefunden. Aufgrund des im Vergleich wesentlich geringeren Inflationsrisikos in der Schweiz geht man für die nächsten 1-2 Jahre nun insgesamt von deutlich weniger SNB- als EZB-Zinserhöhungen aus – und dies aus unserer Sicht auch endlich völlig zu Recht.

Wenn die Schweizer Inflation nicht doch noch überraschend ausufern sollte, erscheinen uns die kürzlich erreichten Hochs bei den Schweizer Langfristzinsen bereits überaus sportlich, auf Jahressicht sogar zu sportlich – auch wenn das Zinsniveau im langfristigen Vergleich natürlich weiterhin moderat bleibt

Quelle: BONDWorld.ch


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